Dunenkuste der Nordsee bei Norderney.
Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m
Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten
Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf
den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag.
Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
— 170 —
tu der Gesamtheit benutzen kann. Die einzelnen Skizzen entsprechen so
wiederum den früher nach jedem Ausfluge von den Schülern an die Tafel
gezeichneten, und die Vereinigung aller gibt ihnen den selbsterarbeiteten
Plan des Heimatortes und mit und iu ihm die erste Karte.
An der Hand dieses Stadtplanes werden die ausgeführten
Wanderungen wiederholt, Lagen und Richtnngsbestimmungen festgestellt,
Strasse mit Bäumen
Landstrasse mit Baumen
öemeindeweg
feldweg
I I I I I Tt
£inqlei5tge Bahn
L welqlehriqe ßakn.
Reqierunqdbezirkb- Grenze
Gemeinde-Grenze
Reichs - Grenze
ä
Denkmal
Kirchhof
Kreis- Grenze
" ®- -! ■
häuöer
r ä
qweiser Triq.-Punkt
Nadelbäume
■ooonoooo
nooaaam
oooooaao
Laubwald
??T
Laubbaume
Lehmgrube Windmühle
A.a. A.a. A.a./Va. A.a. Ah An An An A
Aaa/Va.a A.aaa Oanaaaoan
Aaaaaaaaa.a Anaoaoana
Nadelwald
Gemischter Wald
W- M M M M
^ I d f § # t '
# üb il- Vvr -Ü? k
Trockene Wiese Nabbe Wiese bumpt Moor jd
$
^lwm»/^
Abb. 50. Kartenzeichen.
Entfernungen und Zeitdauer der Wege gemessen, Kartenzeichen zusammen-
gestellt, verglichen und gedeutet. Der Stadtplan ist somit die erste Karte,
die das Kind gründlich lesen und in die Wirklichkeit übertragen lernt.
Mit Hilfe der allmählich kennengelernten und von Skizze zu Skizze au
Umfang zwar zunehmenden, aber doch immer wieder auftretenden Karten-
zeichen gewinnt der Schüler nicht nur Sicherheit in der Bestimmung der
Lage, der Richtungen, der Entfernuugeu, der Zeitdauer, der Kartenzeichen,
sondern er lernt auch Bodenbeschaffenheit, Bewässerung, Pflanzen- und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Die Menschenwelt.
141
gegenden, wo auch das Pflanzenleben die großartigste Entfaltung zeigt.
Je näher den Erdpolen oder je höher über dem Meeresspiegel
ein Gebiet liegt, um so mehr schwindet mit dem Pflanzen- auch das
Tierleben.
Bedeutung der Bewegungsfreiheit. Das Tierleben unterscheidet
sich jedoch vom Pflanzenleben dadurch, daß seine Entwicklung außer^an
Nahrung und Klima noch an andere Daseinsbedingungen geknüpft ist.
Die Tiere verlangen Bewegungsfreiheit, die meisten Arten eine
sehr bedeutende. Das reichste Tierleben hat in den Tropen nicht der
Urwald, der die üppigste Entfaltung der Pflanzenwelt darstellt, aber
infolge seiner dichten Bewachsuug und seines Dunkels die Fortbewegung
sehr erschwert, souderu die lichte, baumarme, aber grasreiche Savanne,
die eine fast schrankenlose Bewegungsfreiheit gestattet.
Tiergeographische Provinzen. Jede Beschränkung der Be-
Wegungsfreiheit der Tiere hemmt die Entwicklung und Verbreitung
gewisser Tierarten. Die Wüste Sahara vermochten die Bären nach 8
hin nicht zu überschreiten. Je mehr die Ausbreitung der Tiere gehemmt
war, desto ungleicher wird das Tierleben zweier Länder fein.
V!.
Die Menschenwelt.
1. Die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen.
Der Mensch will leben. Er muß deshalb für N^ah^rnng, Kleidung und
Wohnung sorgen. Die vielerlei Arbeiten, die er hierzu verrichten muß, faßt mau
unter dcn Namen „Wirtschaftliche Tätigkeit" zusammen. Um in dieser tüchtig
zu werden, haben sich die Menschen bestimmten Berufen (Arbeitszweigen) zugewandt.
Das wirtschaftliche Leben der Menschen ist also sehr vielgestaltig.
a) Die Gewinnung 6er Rohstoffe: Ackerbau, Viehzucht
und Bergbau.
Es sind zunächst die Berufe zu unterscheiden, die sich mit der § 82.
Gewinnung von Nahrungsmitteln und der gewerblichen Rohstoffe befaffen.
Diese Berufszweige sind Ackerbau (Anbau überhaupt), Viehzucht
(nebst Jagd und Fischfang) und Bergbau. Ackerbau und Viehzucht
faßt man auch unter dem Namen „Landwirtschaft" zusammen.
Ackerbau. Nach den Gegenständen des Anbaues unterscheidet
man Getreide-, Gras-, Kartoffel-, Zuckerrüben-, Flachs-,
Hopfen-, Tabak-, Gemüse-, Obst-, Weinbau nsw.; nach den
Örtlichkeiten des Anbaues unterscheidet man Feld-, Garten-,
Wiesenbau, Forstwirtschaft usw.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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— 6 —
beten Waffen, webten Leinwanb, brauten Met und Bier und suchten Hanbelsverbinbungen anzuknüpfen. An körperlicher Bilbung und geistiger Begabung waren sie den benachbarten Kulturvölkern ebenbürtig. Ihre hohe, kräftige Gestalt, ihr langes, rötlich blonbes Haar und ihre blauen Augen imponierten selbst den Römern. Daß sie eine ausgebilbete Götterlehre besaßen, ist schon erwähnt worben, boch sie bichetetn auch Gesänge zu Ehren ihrer Götter und gruben Schriftzeichen (Runen) in buchene Stäbe, welche sie hinstreuten, um den Willen der Götter zu erforschen. Aber ihr Leben war einfach, und rauh ihr Land. Walb und Sumpf nahm bamals den größten Teil Deutschlanbs ein, ba-zwischen lagen in den Thälern langgestreckte Dörfer, von Acferlanb und Viehtriften umgeben. Die roh hergerichteten Hütten, die aber boch bereits in einem weißen ober rötlichen Abputze prangten, stauben vereinzelt inmitten der Felber. Vor dem Hause biente eine verbeckte Grube als Vorratsraum und bei einem plötzlichen feinblichen Überfalle als Versteck. Ebenso einfach war die Kleibung, und zwar unterschieb sich die der Frauen wenig von der Tracht der Männer, nur daß jene mehr aus Leinwanb, diese mehr aus Pelzwerk bestanb. Stabte gab es im alten Germanien noch gar nicht. Mehrere Dörfer zusammen bil-beten einen Gau, bessen Grenzen gewöhnlich durch einen Flußlaus, den Abhang eines Gebirges ober eine anbere natürliche Beschränkung bestimmt würden. Die Gaubewohner waren nach Stäuben georbnet. Durch Grunbbesitz und Ansehen im Volke ausgezeichnet waren die Abalinge (Eblen). Einzelne von ihnen wohnten wohl schon in festen Burgen, und aus ihren Reihen wählte das Volk die Anführer im Kriege, die Herzöge. Auch das Stammesoberhaupt, der König, gehörte dem Abel an, und schon der Titel (Kuning = einem Geschlechte angehörig) beutet baraus hin, daß die Würbe in einer bestimmten Familie in der Regel erblich war, wenn auch immer eine Wahl durch die Volks-gemeinbe der Thronbesteigung voranging. Der König war der oberste Gerichtsherr, der Vorsitzenbe der Volksversammlung, und wenn er wollte, gewiß auch der oberste Kriegsherr, aber seine Gewalt erlitt eine Beschränkung durch das Ansehen der Priester und den Willen der Volksgemeinbe; im Kriege teilte er die Führung mit den vom Heere erwählten Herzögen ober überließ sie biesen ganz, wie es die Stammessitte mit sich brachte. Den Kern des Volkes machten die Freien aus, die grunbbesitzenben Gemeinbemitglieber, welche niemanbem zins- und bienstpflichtig waren. Daneben gab es wohl schon sehr früh zinspflichtige Grunbeigene (Hörige), kleine Bauern, welche einem Freien, einem Eblen ober dem Könige Abgaben entrichten mußten. Dieses Abhängigkeitsverhältnis bilbete sich von selbst, sobalb größere Laub strecken durch
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
zur Grndung
4 81.
Grstev Abschnitt.
Die alten Deutschen (Germanen).
Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen hatte eine bedeutend grere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich; es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit der die Weichsel hinaus in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Dieses weite Gebiet wurde vou den Rmern, denen wir die ltesten Nach-richten der das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls von deutschen Volksstmmen bewohnt wurde, rechneten die Rmer zu Gallien, Skandinavien, das sie sr eine Insel hielten, zu Germanien. Die rmischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen Wldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen Wald hervor, der sich der gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Lnge und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wlder hausten Bren und Wlse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in groer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung.
Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-leben umschlo seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fhlen aufs innigste verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen Ernst und Religiositt und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
14
Neckarland.
Das Meer, aus dessen schlaminigem Niederschlage sich das Iuragebirge vor vielen
Millionen Jahren bildete, barg eine ebenso reiche wie merkwürdige Tierwelt, wundervoll
gegliederte Seelilien trugen aus einem Stiel eine mächtige Krone vielfältig gespaltener
Fangarme (klbb. 5. 12). Reptilien lebten nicht nur im Meere, sondern auch auf dem
Lande und in der Luft. Einige derselben besaßen fast völlige Fischgestalt, wie der berühmte
Ichthyosaurus (5lbb. S. 114). Dazu gesellten sich Muscheln, Schnecken, Krebse, Korallen und
noch viele andere Lebewesen. In den Kalksteinplatten des Jura sind zahlreiche Kbdrücke
solcher vorgeschichtlichen Tiere bis in die kleinsten Einzelheiten ausgeprägt. Man hat
daher eine Periode des Mittelalters der Erde „Iurazeit" genannt (S. 114).
Dem Jura sind zahlreiche Bergkegel vorgelagert. Kuf zweien von ihnen hatten
die hohenzollern und die Hohenstaufen ihre Stammburgen errichtet. Im Laufe
der Zeiten sind freilich die Bauten verfallen. König Friedrich Wilhelm Iv. von
Preußen hat aber die Burg seiner Väter wiederherstellen lassen.
Das Neckarland (schwäbisches Stufenland) ist ein landschaftlich reizvolles und
wirtschaftlich wertvolles Gebiet. Ebenen und Hügel, Waldungen, Felder und Kuen
schaut hier der Wanderer. Und mitten in den Feldern, an den Straßen und auf
den Bergabhängen prangen Obstbäume, deren Zweige die Last der Früchte oft nicht
zu tragen vermögen und darum von einem Kreise hoher holzstützen umringt sind.
5luch edle Kastanien und Nußbäume sieht man zu kleinen Wäldern vereint, und hoch-
ragende hopfenanlagen wechseln mit Weinbergen ab, in denen eine gute Traube
heranreift. Rein Fußbreit Landes liegt hier unbenutzt, wohin sich auch das Kuge
wendet. Das macht die Menschen froh, gesund und zufrieden, so daß sie singend zu
jedem Tagewerk schreiten. Der Volksstamm der Schwaben oder Alemannen,
der diese herrliche Landschaft, aber auch den Oberlauf des Rheins (Baden, Elsaß-
Lothringen, Teile der Schweiz) und die obere Donau bis zum Lech bewohnt, ist in
der deutschen Geschichte oft ruhmreich hervorgetreten. Die Wiege der Staufer, der
Welfen, der Habsburger und der hohenzollern stand in diesen Landen, und von der
Tapferkeit der Schwaben erzählen uns viele Lieder („Schwäbische Kunde", „Graf
Eberhard der Rauschebart"). Durch die Gemütstiefe, die dem schwäbischen Stamme
eigen ist, wurde er zum Volke der Dichter und Denker (Schiller, Uhland). von den
Hochschulen neuzeitlichen Tharakters ganz abgesehen (technische Hochschulen u. dgl.),
besitzt das Land ein rundes Drittel aller deutschen Universitäten, und darunter einige
der ältesten, so daß hier auf je 12000 qkm ein solcher Mittelpunkt geistigen Schaffens
angetroffen wird, während in den sechs östlichen Provinzen Preußens erst auf je
50 000 qkm eine Universität gezählt wird.
Infolge des Vorkommens von Mineralschätzen (Eisenerze, Salz, Werksteine) hat
sich auch ein reger Gewerbfleiß entwickelt. In Pforzheim (69; badisch) werden viel
Gold- und Silberschmucksachen angefertigt, die man überall gern kauft. Eßlingen
(32) treibt Maschinenbau, und in Geislingen (9) blüht die Metallwarenfabri-
kation. fluch das von waldgekrönten höhen und Weinbergen umgebene Stuttgart
(286), die Hauptstadt des Königreiches Württemberg, besitzt bedeutende Industrie.
Es ist einer der hauptsitze des deutschen Buchhandels und der damit verbundenen
graphischen Gewerbe. Straßen aus allen Himmelsrichtungen laufen hier zusammen:
vom Schwarzwald, vom Jura, von der Donau sowie von den nordwürttembergischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iv Friedrich Wilhelm Eberhard Schiller
Vorwort.
Das Studium der fremden Erdteile bietet der Jugend viel Neues und Reizvolles, aber durch das Auftreten völlig fremder geographischer Erscheinungen auch mancherlei Schwierigkeiten, die sich durch einfache Vergleichung mit der heimischen Landschaft nicht völlig überwinden lassen. Steppe und Heide, Wüste und weiße Düne, Galeriewald und Ufergebüsch bekunden wohl eine gewisse Ähnlichkeit der äußeren Erscheinung, doch wie wechselvoll ist ihr Auftreten in den fremden Erdteilen! Ich erinnere nur an die Typen Steppe, Prärie, Llanos, Pampas und Savanne. Ant wenigsten erreicht hierbei die Schule durch Definitionen. Aber auch das Bild, wiewohl es viel lehrhafter ist als die Definition, erscheint nicht immer zulänglich. Wir haben deshalb zu einem weiteren, zuletzt von dem großen Meister der Länderkunde, Friedrich Ratzel, besonders hoch bewerteten Hilfsmittel gegriffen, zu den Schilderungen hervorragender Forschungsr/isender die unter dem gewaltigen Eindruck ihrer Entdeckungsfahrten fast immer auch die klassischen Schilderer der betreffenden Länderränme^ geworden sind. Wir hoffen dadurch entern wichtigen Ziele des erdkundlichen Unterrichtes in den Schulen ein anschauliches Bild der fremden Natur zu geben, näher gekommen zu fein' Als Ergänzung dieser Bestrebungen wird der Verlag in der nächsten Zeit ein einschlägiges größeres, den heutigen Anforderungen entsprechendes Werk erscheinen lassen Diese Einfugungen dienen selbstverständlich nichtzum Auswendig lernen sondern !mr jk \ J ä *ejt1 fr e n 2 ektür e. Größere Berücksichtigung erfuhr ferner auch
Sswü u rlej^5tf,Utl0' to0rin ebenfalls Friedrich Ratzel der Wissenschaft und der Schule neue Wege gebahnt hat. Seiner edlen, humanen Würdigung der Naturvölker sind wir hierbei freudig gefolgt. Die einschlägigen Vollbilder entstammen dem fchonen Werke von L a m p e r t, die Völker der Erde (Deutsche Verlagoanstalt Stuttgart), dessen pompöse illustrative Ausstattung wie dessen gediegener Inhalt Lehrern und Schülern Vortreffliches bietet. Für' einfachere Sckul-bedmfmsse empfiehlt sich der eben erschienene Leitfadender Völkerkunde
Wof. vr. K-irl Weule «Leipzig, Bibliographisches Institut».
Neben den K o l o n i e n haben wir überall, wo es geboten erschien, der S t e l -^?/s Deutschtums im Auslande Berücksichtigung angedeihen lassen, besonders da, wo sich neue, zukunftsreiche Arbeitsfelder für unser Volk er-alfbj^anwachsende Jugend soll wissen, daß der Deutsche heute Überall ? Erdenrunde eine bedeutsame Kulturarbeit leistet und daß das deutsche Volk der Gegenwart e i n W e l t v o l k ist wie das englische.
1*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ratzel Friedrich Friedrich_Ratzel Friedrich Weule
29. Heimatpflege und Naturdenkmalpslege. 165
geschaffen hat, wie sie ihre Gebilde umgestaltet, was von oben
herab die Erdoberfläche verändert, rvas aus der Tiefe heraufwirkt
und -drängt, wie die Gletscher ihre Tröge aushöhlen und ihren
Untergrund schrammen und polieren, wie die Flüsse im Antlitz
der Erde nagen, wie die Pflanzen- und Tierwelt ihren Wohnsitz
einnimmt und verändert.
Welch' interessante Einblicke gewähren uns die erratischen
Blöcke (Findlinge) in das Geschichtsbuch der Erde. Auch sie
fallen, je größer und schöner sie sind, der Steingewinnung zum
Opfer. Nur selten gelingt es, sie zu retten. Die Zwergbirke
(Betula nana), die sich noch als Rest der Eiszeit in Hochmooren
Norddeutschlands findet, ist an ihren beiden Standorten in
Westpreußen und in der Lüneburger Heide geschützt. Die Mistel,
schon in der germanischen Göttersage erwähnt, wächst auf vielen
Bäumen. Ihre Nordgrenze erreicht sie in Norddeutschland und
wird in Schleswig-Holstein nur an einer Stelle auf einer Birke
gefunden. Die Feststellung solcher Verbreitungsgrenzen ist auch
für die Idee des Naturdenkmalschutzes wichtig, denn an vor-
geschobenen Standorten gilt eine Pflanze als Naturdenkmal,
nicht aber da, wo sie in großen Mengen auftritt. Ein l1/2 ha
großer Bergabhang im Nahetal bei Waldböckelheim in der
Rheinprovinz ist wegen der westlichen Ausstrahlung der pontischen
Flora durch Ankauf geschützt. In der Tucheler Heide der
Provinz Westpreußen besteht ein forstfiskalisches Naturschutzgebiet,
das rund 5000 Eiben enthält.
In der Provinz Brandenburg wird das Plagefenn und
der Plagesee in einem Umfange von etwa 160 da von der
Forstverwaltung geschützt. Die Holzbestände sollen mit Rücksicht
auf die Erhaltung des natürlichen Landschaftsbildes im Pländer-
betrieb bewirtschaftet werden, Jagd und Fischerei im Gelände
ruhen. _ Inzwischen ist die Untersuchung des Bodens, der Pflanzen-
und Tierwelt, durch Forscher der Berliner Hochschulen erfolgt.
Das „Königliche Moor", die sog. Miste bei Montjoie im Hohen
Venn, % ein nahezu 70 ha großes Gebiet, bleibt ebenfalls als
ein wichtiges Naturdenkmal bestehen, einmal als Beispiel der
ursprünglichen Beschaffenheit des Hohen Venns und sodann als
Studiengebiet. Das größte Naturschutzgebiet (Reservat) ist das
Zehlaubruch in der Oberförsterei Gauleden in Ostpreußen. Es
umfaßt 2300 ha und ist ein fast noch völlig unberührtes Hoch-
moor. So bleibt ein noch unverändert fortlebendes Moor in
Deutschlands Grenzen auch für die Forscher künftiger Menschen-
alter erhalten und als notwendiger Anschauungsgegenstand für
den Pfleger der Heimatkunde. Die großen Moore sind die
letzten Zufluchtsstätten einst in Deutschland herrschender Pflanzen,
die letzten Denkmäler des Zustande?, den der Kulturmensch bei
seinem Einzüge vorfand. Ein Waldreservat von 47 ha Größe
wurde am Kubany durch Fürst Schwarzenberg geschaffen,
damit der Nachwelt nicht das Bild eines mitteleuropäischen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschlands Westpreußen Lüneburger_Heide Norddeutschland Schleswig-Holstein Waldböckelheim Rheinprovinz Provinz_Westpreußen Oberförsterei_Gauleden Ostpreußen Deutschlands Deutschland Kubany Fürst_Schwarzenberg
Ii. Die jüngere Steinzeit oöer öle neolithische Periode.
Die mittlere Steinzeit, eine Übergangrstufe von der älteren zur jüngeren Steinzeit.
(vordringen des Menschen in Norddeutschland. Die Muschclhaufen.)
(Erft eine geraume Weile nach der Eiszeit konnte ganz Deutschland von Menschen bewohnt werden. Die ehemals mit (Eis bedeckten Strecken Nord- und Süddeutschlands überzogen sich zunächst mit Moos und Flechten,- dann drang langsam der Wald ein. Gleichsam als Vorposten schickte er die genügsamen und zählebigen Nadelhölzer, vornehmlich die Föhre, ins unwirtliche Land. Man findet nämlich in den nordischen „Waldmooren" zu unterst Föhrenstämme. Später erscheint die (Eiche, dann die Buche, welche noch heute in Norddeutschland und auf den Gstseeinseln herrliche Wälder bildet.
vielleicht ist der Mensch schon vor der Föhrenzeit nach Norddeutschland gekommen, indem er dem Renntiere, das sich beständig weiter nach dem Norden zurückzog, folgte. Sichere Spuren hat er aber erst im Föhrenalter hinterlassen.
Nach wie vor durchstreiften damals Jägerhorden das Land. Mit Vorliebe scheint man (Elche und Hirsche gejagt zu haben. Daher wurden jetzt die Harpunen, die man in der Renntierzeit so zierlich aus Renntiergeweih zu verfertigen wußte, aus Hirschhorn geschnitzt. Die Form ist nur wenig verändert (Fig. 14).
Reichere Funde stammen aus etwas jüngerer Zeit. Wegen neuer, wichtiger (Errungenschaften, die damals zuerst auftraten, rechnen viele Forscher diesen Rbschnitt zur jüngeren Steinzeit. Die sonderbarste (Erscheinung derselben sind die Muschelhaufen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Deutschland Norddeutschland Norddeutschland
Natur- und Länderbeschreibung. 45
fesseln können, stände nicht hie und da die Facher-
Palme zerstreut umher. Weit berühmt sind die Vor-
züge dieses wohlthätigen Lebensbaumes. Er allein
ernährt am Ausflüsse des Orinoco die unbezwungne
Nation der Guaraunen. Hängematten, ausüben
Blattstielen dieser Palme gewebt, spannen sie künst-
lich von Stamm zu Stamm, um, wahrend in der
Regenzeit das Delta überschwemmt ist, nach Art der
Assen auf den Daumen zu leben. Diese schweben-
den Hütten werden theilweise mit Letten bedeckt.
Auf der feuchten Unterlage schüren die Weiber zu
häuslichen Bedürfnissen Feuer an. Wer bei Nacht
auf dem Flusse vorüber fahrt, sieht die Flammen
hoch in der Luft. Die Guaraunen verdanken die
Erhaltung ihrer Unabhängigkeit dem lockeren Moor-
boden, über den sie leichtfüßig fortlaufen, und ih-
rem Aufenthalt auf den Baumen, dieser hohen Frei-
statt, welche sie vor jedem Angriff sichert.
Aber nicht bloß sichere Wohnung, auch mannich-
faltige Speise gewährt diese Palme. Ehe auf der
männlichen Panne die zarte Blüthenscheide aus-
bricht, enthält das Mark des Stammes ein sago-
artiges Mehl, welches in dünnen brotartigen Schei-
den gedörrt wird. Der gegohrne Saft des Baumes
ist der süße berauschende Palmenwein der Guarau-
nen. Die frischschuppigten Früchte, welche röth-
lichen Tannenzapfen gleichen, geben, wie Pisang
und fast alle Früchte dieses Himmelsstrichs, eine
verschiedenartige Nahrung, je nachdem man sie nach
völliger Entwicklung ihres Zuckerstoffes, oder früher
im mehlreichen Zustande genießt. So finden wir
auf der untersten Stufe menschlicher Geistesbildung
(gleich dem Infekt, das auf einzelne Blüthentheile
beschränkt ist) die Existenz eines Völkerstammes an
einen einzigen Baum gefesselt. Seit der Entdeckung
-es neuen Continents ist dir Ebene dem Menschen
bewohnbar geworden. Um das Verkehr zwischen
-er Küste und der Guayana zu erleichtern, sind selbst
hie und da Städte an den Steppenflüffen erbaut.
Fern von ihnen hat überall Viehzucht in dem uner-'
westlichen Raume begonnen. Tagereisen von ein-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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